Wenns mal wieder länger dauert…

Die finale Zerlegung der Achsen war keine reine Freude, vor allem der Flansch der Kardanwelle an der Hinterachse wehrte sich bis zum letzten Millimeter.

Weder Überzeugungsarbeit mittels Hammer, Vereisungsspray, Hitze noch mittlere Gewalt konnten ihn überreden seine Position am Triebling zu verlassen. Erst als Martin wieder mal einen genial-simplen Abzieher baute und diesen wirklich massivst mit Kraft beaufschlagte, löste sich der Flansch und ließ sich so in Zehntelmillimeterschritten abziehen. Der vordere Flansch ging mit zwei Fingern zu demontieren, da sieht man was Spritzwasser und Zeit so anrichten kann…

Okay, immerhin zerlegt haben wir die Achse nun komplett, lackiert ist sie nun auch, aber das Umpressen der Lager von der alten Trieblinge (mit der 3,903 – Übersetzung) auf die mit der 4,3er Übersetzung dauert leider noch.

Es scheitert wieder mal an der Zeit, in diesem Fall nicht unserer, sondern der Zeit eines wohlgesonnenen Helfers. Ergo machen wir halt einstweilen was Anderes, sprich noch mehr zerlegen und hoffen dann inständig, das entstandene Riesenpuzzle auch wieder zusammenbauen zu können.

Immerhin ist im hinteren Differential jetzt eine Right-Locker Differentialsperre verbaut, das 4,3er Tellerrad montiert (die kleinen M10x16 12.9er Schrauben müssen laut Manual mit brachialen 85Nm angezogen werden – die können einem echt leid tun), das vordere Differential wurde komplett gegen ein Differential aus einem jüngeren Modell getauscht, Grund dafür war keineswegs ein Schaden, sondern das 4,3er Tellerrad vorne hat nun 10 statt wie früher 8 Befestigungsschrauben.

Wir hoffen nun, das die Vorderachse mit den großen Rädern und der kurzen Übersetzung der auftretenden Belastung gewachsen ist, andererseits wäre ein Umbau auf verstärkte Steckachsen (26 Spline statt 22) und entsprechende Gelenke eine logische Verstärkungsmaßnahme. Sollten wir eine vordere Sperre auch noch wollen, wird diese Hochrüstung obligat, denn mit den schwächlichen Wellen und Gelenken wird das nicht funktionieren.

Generell muss man sagen, ein Jimny (oder Samurai) ist gerade für Selbstschrauber ein wirklich geeignetes Fahrzeug, die Technik ist logisch und übersichtlich und vor allem, alles ist eher zierlich und nicht ganz so schwer wie bei ausgewachsenen Geländewägen. Dies wird uns bei jeder Schraubersession immer mehr bewusst.

Hinterachse Teil III

Was wird das denn jetzt?

Richtig – die Achse wird verstärkt. Im härteren Einsatz kann es sonst nämlich durchaus passieren, das die nicht übermäßig schwere Konstruktion auf einmal etwas krumm und verbogen unterm Auto hängt. Die Versteifungsbleche kommen wieder mal von Jimnybits und sind so preiswert, das ein Eigenbau nicht gelohnt hätte.