Modifikationen

Um für etwaige Befestigungswünsche (Unterfahrschutz, angeschraubte Verstärkungen) gewappnet zu sein, ließ Martin es sich nicht nehmen, den Rahmen mit selbstgedrehten Gewindeeinsätzen zu tunen:

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Sinnlose Abschleppösen wurden entfernt:

Eine Hose musste dran glauben:

Anschliessend alles auf den Anhänger verladen fürs Sandstrahlen

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Einlauf

Ein kleiner Einlauf für den Rahmen um etwaigen Dreck rauszuspülen mit einem Rohrreinigeraufsatz für den Kärcher – funktioniert hervorragend:

Weiter gehts!

Mit dem richtigen Zahnriemen kam auch eine neue Wasserpumpe an den Motor:

und der „neue“ Rahmen wird vorbereitet:

Anpassen der Windenplatte und Alles abbauen, was beim folgenden Sandstrahlen stört.

Nach der Gradisca

Die Gradisca im Dezember war ein Pflichttermin für uns, das neue HM4x4 Fahrwerk funktionierte ganz brauchbar, die großen Räder schleifen aber immer noch trotz großzügigen Freischnitten an den neuen Verbreiterungen. Da müssen wir noch mal ran.

Aber da nach der Rallye immer vor der Rallye ist, sind wir nicht untätig.

Das Ziel heisst mehr Haltbarkeit (der neue Rahmen wird noch angepasst, verzinkt und dann für alle Zeit ein belastbares Rückgrat unseres kleinen Kermits sein) und

MEHR POWER!

Und dazu steht das richtige Teil schon seit der Hausschlachtung parat: Ein im Familienbesitz gut eingefahrener G16B aus einem Vitara 5 16V.

Brachiale 97PS und 132Nm klingen schon ganz anders als 80PS und 104Nm oder? Überraschend für uns war übrigens die Qualität der Schrauben – JEDE Schraube ging problemlos auf und war so gut (trotz 20 Jahren!), das sie wiederverwendet werden kann. Probiert das mal bei einem 6 Jahre alten VAG-Produkt – viel Spaß…

Leider hat der Autoteile Onlineshop einen falschen Zahnriemensatz geschickt (obwohl auf der Schachtel schon ein Retoure-Aufkleber war, daneben ein Zweiter „Gecheckt und i.O.“) – laut Schachtel war es der Richtige, jedoch zu kurz und zu schmal… und wieder was umtauschen. Toll…

Die neue verstärkte Kupplung und der spezielle, schlanke Starter, der für diesen Motorumbau obligat ist, hängen auch noch irgendwo im Versand..,

Alles perfekt – oder?

Also, das HM4x4 Fahrwerk ist hinten zu weich. VIEL zu weich, der wirklich leere Jimny lässt traurig den Popsch hängen. Kann nix.

Also reklamieren. In Italien. Firmensitz Palermo. Und unser Italienisch ist ähhh molto corrosivo (eingerostet) oder so. Okay, für was hat man eine charmante italinieschsprechende Kollegin. Claudia war so reizend und hat sich des Problemchens angenommen. Es brauchte auch nur 4 Mails und 12 Fotos bis bei HM4x4 alles verstanden.

ja, man erkennt es…

Endlich gab es den Zettel für den Austausch. Ah ja, erklären wir es hier gleich nochmal. Auf italienisch. Danke Claudia.

Porto für Federn bis Italien: 30€

Anschließend ein Mail. Die Federn sind verkratzt. Ja, sorry, einmal ein uns ausbauen geht nicht ganz ohne sichtbare Spuren, scusi. Müssen neu lackiert werden. Ja gerne. Kostet 10 €. Pro Feder. Okay? Ja okay. Rechnung per PayPal? Ja bitte.

Rechnung ist bislang noch keine gekommen, Federn auch noch nicht. Blöd.

Wie fahren wir nun? Die alten ausgenudelten OMEs sind gleich tief wie die Hängepopofedern. Aber die Federn haben vorn und hinten den selben Durchmesser…

AHHH, also die alten vorderen Federn mal hinten eingebaut. Ja, Standhöhe passt. Bloß beim Bremsen sieht Kermit nun aus wie eine rollige Katze und die Federn sind sicherlich deutlich zu hart. Was tun? Hmm, bald mehr dazu in diesem Blog.

Trotzdem: das Fahrwerk von HM4x4 macht einen guten Eindruck – nur die weichen Federn hinten passen mit den Federn vorne in der Version für „mit Seilweinde“ halt nicht zusammen.

2. Rückreisetag: Ungarn – Graz

Also, nach dem formidablen Frühstück ging es ganz entspannt weiter, alle gezeichnet von den Anstrengungen der letzten Tage, nach Hause – dem Alltag entgegen.

Froh dann am frühen Abend gut angekommen zu sein mit der Erkenntnis:

Nach der Rallye ist vor der Rallye!

Sprich, Arbeit wartet auf uns. Kermit braucht Zuwendung, bei Martin steht noch ein richtig mächtiges Gerät mit 6 Rädern, das vorher fahren soll und Thorsten haben wir mächtig mit dem Offroad-Virus infiziert, ich denke, da werden wir demnächst auch zu berichten haben.

 

1. Rückreisetag: Ukraine – Ungarn

Freitag, Rückreisetag 1.

Zuerst schlappe 80km mit dem etwas angeschlagen torkelnden Kermit zurück zum ersten Hotel, wo der Wrangler und die Anhänger parken. Aufladen und für die nächsten 40km auch eine gute Stunde gebraucht. Ja ja, die Straßen.

Dort an einer Tankstelle den ERSTEN GUTEN Espresso der Ukraine bekommen und die Autos waschen lassen (wenn man schon mal da ist). Zwei junge Männer mit zwei Hochdruckreinigern waren schwer motiviert. Musste man zwischendurch mal etwas bremsen, 2min auf einer Stelle mit 3cm Abstand wäre doch etwas zuviel des Guten.

Anschließend zum Grenzübergang. Ja, Ungarn nimmt den Grenzschutz ernst. Finde ich gut. Na ja, 5 Stunden später etwas weniger aber okay, wenn man das den ganzen Tag macht wird man vielleicht so gründlich.

70km durch Ungarns wunderbare Straßen und unser tolles Hotel hat uns wieder – und dazu ein mega Abendessen.

Ein gelungener Ausklang zusammen als Team.

 

1. Renntag

Sonntag, der erste Renntag.

Frühstück, alle etwas angespannt, kribbelig, nervös. Was wird uns erwarten? Ach ja, zu Beginn gibt es EINE SONDERPRÜFUNG. Okay, dann schauen wir mal, was uns erwartet. Zuerst ging es im Konvoy mit Polizeischutz ein Stück vom Hotel weg.

Dort trafen wir wieder Thorsten! Welche Freude – vor allem, als wir hörten – hier rauf laufen, Roadbook holen, wer zuerst da ist, darf fahren. Thorsten, könntest Du bitte…

Ja, er konnte. Diesmal mit neuer Taktik: HINTER dem Schnellsten nach, ihm folgen, Roadbook schnappen, zurück. So konnten wir als zweites Team starten 🙂

Es ging dann recht schnell ins Gelände (klar, dafür waren wir ja da) und im Rückspiegel sammelte sich sogleich mächtig viel schweres Zeug in Form von Landcruisern, Anoraks (ähh, Amaroks), Wranglern, Landies usw…

Und es kam, wie es kommen musste. Auf die ersten 500m Baumstumpf übersehen. Von 5km/h auf 0 in 5cm. Autsch. Auto fährt aber noch. Weiter. Nervös, wird nicht besser. Große Gatschlöcher. Steckenbleiben. Winchen. Ast einfahren. Ast abschneiden. Ast mit Winde aus den Eingeweiden Kermits rausreißen. Weiterfahren. Dauernd hängenbleiben. Alle vorlassen. Es läuft nicht. Gar nicht. Ist es das Auto oder ist es der Fahrer, der nix kann. Erste Zweifel. Funkgeräte gehen auch bescheiden. Jedes Gatschloch ein Wincheinsatz. Mag nicht mehr. Will nach Hause. Dort ist es doch auch schön. Was mach ich hier?

Irgendwann steigt Martin dann aus, als es kniffliger wird. Ich fahre schon mit etwas zu viel Schwung, zirka 3 Räder in der Luft. Martin meint nachher „Du, die Vorderräder stehen 20° auseinander, da hat´s was“. Na toll. Er meinte, stehenbleiben, reparieren. Gut, machen wir, der Beifahrer ist Cheffe, der Fahrer das Lenkradafferl (ist ihm mal rausgerutscht so nebenbei, böser Martin). Also, den Rest des Feldes vorbeiwinken.

Unters Auto – Ah, die Lenkverbindungsstange zwischen den beiden Achsschenkeln – die ist krumm. Aber nicht nur ein bissl. Alles klar.

Martin und Wolfgang sogleich die Idee: Gradziehen mit der Winde. Dauer 30min (inkl. Autos an Bäumen anbinden, die Kräfte sind nicht ohne!). Erfolg: UNBEZAHLBAR. Hurra, Kermit macht wieder, was ich will. Gatschlöcher verlieren ihren Schrecken, ich fahre nun auch dorthin wo ICH will und nicht wo wir hinrutschen. Das bringts. So kommt mit jedem gemeisterten Hindernis und jedem fehlerfreien Meter das Selbstvertrauen wieder. Ja, wir sind hier richtig. Wir kommen in den Flow. Martin und Wolfgang navigieren perfekt, wir machen Meter, beginnen uns Positionen zurückzuerobern.

Es beginnt Spaß zu machen!

Dann eine kleine Furt, wir sehen schon die Misere – ein Mitbewerber ist über eine kleine Klippe gekippt, eigentlich hat nur der Boden unter seinem Landy nachgegeben. Okay, nun geht Sicherheit und Leben vor Rennen – für uns kein Thema.

Ein paar Autos waren schon vor Ort, der Landy rutschte immer weiter, es herrschte Konfusion, wie denn nun wer was und wo warum zu tun hatte. Ich wusste genau, was zu tun ist. LASST MARTIN MACHEN. Und genau das geschah – es dauerte nicht lange, und Martin hatte das Kommando. Ein Auto hier, eines da, eines noch dort, Winde, Seile, sogar Kermit durfte feste ziehen (das kann er!) und so dauerte es etwas über 40min, bis das Auto sicher und ohne Beschädigung wieder auf den Rädern stand. Manchmal bin ich echt saustolz Martin zum Freund zu haben – ehrlich. DAS war so ein Moment.

Die Orga war inzwischen auch vor Ort (die waren omnipräsent, ganz toll!) und meinten nur: Von hier aus sind es mindestens drei Stunden schweres Gelände, das schafft ihr nie bis 19 Uhr ins Ziel, (18 Uhr ist reguläre Fahrzeit, bis 19:00 Überzeit mit doppelten Strafsekunden, ab dann jedoch 5 Stunden Zeitstrafe). Kurze Überlegung – die Autos liefen bis grad vorher super, wir sind uns einig. Nicht abkürzen, Gas geben. Das taten wir dann auch und waren um 18:53 im Ziel. Alles gut.

Abends erfuhren wir dann noch von Christian, das wir für diese Aktion mit den anderen beteiligten Teams eine Stunde Zeit gutgeschrieben bekommen haben. Welch Freude. Wir sind ohne Strafzeit durch den ersten Tag, inkl. Problemen, Reparaturen und Fremdhilfeeinsatz. Gar kein Schlechter Tag 1. In der Nacht wurde noch das Tagesergebnis ausgehängt – wir sind auf Platz 8. Die Freude war groß.

Müde, Dusche, Bett, Schlafen. Hab angeblich schon wieder geschnarcht, glaub kein Wort.

1. Anreisetrag: Graz – Nyíregyháza

Knapp 650km mit Anhänger liegen schon hinter uns – ne ganz schöne Fahrerei.

Mit Pausen 10 Stunden sind nicht ohne, aber wir sind auch stressfrei gefahren und haben uns brav ans Tempolimit gehalten.

Feines Hotel, sehr günstige Preise – dieser Teil Ungarn gefällt. Und Landschaften wie aus dem Bilderbuch.

Morgen gehts weiter zur Grenze und dann zum Starthotel der Transsylvania Trophy.

Noch 4 Tage!

Samstag – einpacken.

Es sind gar nicht sooo viele grauen Kunststoffkisten geworden, wie zuerst befürchtet, aber die Ordnung überzeugt. Sollte jetzt eigentlich alles dabei sein.

Wen wer fragt „Wo ist Dies oder Jenes?“ wird die Antwort immer lauten: „In der grauen Kiste“.

Am Jimny wurde der Unterfahrschutz montiert (Thorsten fleißig wie immer), anschließend gegrillt. Dafür hat Wolfgangs Toyo dann am Weg nach Hause einen plötzlichen Anfall von Inkontinenz bekommen und Diesel gesabbert. Nun ja, auch dafür fand sich eine Lösung am Sonntag.